Ich blättere das Deckblatt um und stutze, als ich die nächste Seite sehe. Und die übernächste, und die danach. Und eigentlich alle Seiten, die noch folgen. Und ja, jetzt komme ich mir richtig blöd vor. Unter Bilderbuch hatte ich mir natürlich ein Buch mit Bildern und wenig Text vorgestellt.
Was ich vorfinde, sind weiße Seiten. Darauf eine Unmenge an Braille – Zeichen. Schlagartig wird mir klar, dass ich ein ebensolches Bilderbuch, wie ich es kenne, erwartet habe. Zusätzlich bzw. statt des Textes in Schwarzschrift einen Text in Braille. Mir wird auch immer mehr bewusst, was für mich selbstverständlich ist.
Eine weitere Herausforderung ist, dass ich ein Exemplar mit Großbuchstaben und zweiseitigem Druck bestellt habe. Das mag kein Problem sein, wenn man die Buchstaben ertastet, aber schon, wenn man – wie ich – erstmal nur mit den Augen lesen übt. So vermischen sich die Braille Punkte von Vor- und Rückseite (die einmal erhaben und einmal leicht eingedrückt sind) und sind mit sehendem Sinn schwieriger zu erkennen. Ich hätte mich eben vorher schlau machen sollen ;)
Ich bin erst am Anfang meiner Leseübungen mit der Kombination aus Seh- und Tastsinn …
Lieber Clemens,
liebe Sonja
ich glaube, wir können immer nur kleine Schritt gehen, aber die gehen wir sicher. Außerdem habe ich schon einen kleinen feinen Text von dir in Braille-Schrift bekommen. Und bei deiner Erwartung von Bildern in dem Buch musste ich gerade laut lachen, ich glaube, das hätte ich auch erwartet, weil ich es als Sehende so gewohnt bin …;-)
Dir weiterhin viele kleine erfolgreiche Schritte,
Sabine
Hi Sabine, dein Kommentar ist schon einige Zeit her, sorry. Die kleinen Schritte verlangen mir Einiges ab ;) Da war die Sache mit der Geduld, die ich noch nicht in allen Bereichen habe. Aber ich bin nach wie vor lernfähig :) Sonja